Stellungnahme der DeGPT
Die DeGPT verurteilt, wie auch die European Society for Traumatic Stress Studies (ESTSS) und die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) sowie viele andere psychiatrische, psychosomatische und psychologische Fachgesellschaften, den Überfall russischer Streitkräfte auf die Ukraine. Gerade uns als psychotraumatologische Fachgesellschaft ist schmerzlich bewusst, welche gravierenden psychischen Folgen für die Menschen in der Ukraine, aber auch in Russland, entstehen können. In Deutschland, Österreich, der Schweiz und in vielen anderen Ländern werden die Menschen täglich mit den schrecklichen Bildern aus dem Kriegsgebiet konfrontiert. Manche erleben das Leid der ukrainischen Bevölkerung über Freunde, Verwandte und Bekannte mit, die Angehörige in der Ukraine haben oder als geflüchtete Menschen unmittelbar betroffen sind. All das bedeutet eine große Herausforderung für die Zivilgesellschaften in vielen Ländern.
Die DeGPT versteht sich in dieser Situation als Interessenvertretungen für alle Menschen, die unter den Folgen dieses Krieges seelisches Leid erfahren und für diejenigen, die den Betroffenen ehrenamtlich oder beruflich zur Seite stehen. Sie unterstützt Initiativen, die sich dieser großen Aufgabe stellen. Wir stellen dazu Informationen zur Verfügung, die Helfende und Betroffene dabei unterstützt, traumatische Erlebnisse als Folgen dieses Krieges zu verarbeiten. Dabei spielt die Nationalität der Betroffenen keine Rolle. Wir begrüßen und unterstützen daher ausdrücklich die gemeinsame Arbeit ukrainischer und russischer Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, die gerade jetzt zum Wohle der Menschen miteinander im Kontakt sind.
Die DeGPT wird sich in den nächsten Wochen und Monaten in ihren Arbeitsgruppen im Rahmen ihrer Möglichkeiten mit den psychischen Folgen dieses Krieges auseinandersetzen und Menschen unterstützen, die Akuthilfe leisten oder Menschen mit Traumafolgestörungen psychotherapeutisch behandeln. Diese Unterstützung soll differenziert nach den Störungsbildern und deren Ursachen geleistet werden. Im Vordergrund stehen dabei die Bedürfnisse der betroffenen Menschen. Dies erfordert eine Differenzierung nach der Intensität, der Betroffenheit und der Dauer traumatischer Erlebnisse. Jede individuelle Biographie muss individuell betrachtet werden. Je besser das gelingt, desto größer ist die Chance, das Erlebte zu verarbeiten.
Dr. phil. Dipl.-Psych. Maria Böttche
Vorsitzende
Hier gelangen Sie zur Stellungnahme der ESTSS
Hier gelangen Sie zur Stellungnahme der DGPPN
Hier gelangen Sie zur Stellungnahme "War hits children first" die die DGKJP unterstützt
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Aktionsbündnis Katastrophenhilfe