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Informationen und Hilfe für Betroffene

Die Entwicklung einer Traumafolgestörung ist kein Zeichen von Schwäche oder Versagen, sondern dies kann jeden Menschen treffen, der ein traumatisches Ereignis erlebt hat. Traumafolgestörungen sind normale Reaktionen auf ein unnormales und extremes Erlebnis. Wissenschaftliche Studien konnten zeigen, dass die Folgeerscheinungen traumatischer Ereignisse mit verschiedenen psychotherapeutischen Ansätzen gut behandelbar sind.

Was genau ein Trauma ist und wie sich Traumafolgestörungen äußern, finden Sie auf den folgenden Seiten Informationen zu diesen Themen. Ebenso finden Sie in unserer Therapeut:innensuche, Therapeut:innen, die sich auf die Behandlung von Traumafolgestörungen spezialisiert haben.

Was ist ein Trauma und wie äußern sich Traumafolgestörungen?

Wie äußern sich Traumafolgestörungen?

Bei manchen Menschen führt eine seelische Verletzung zu länger anhaltenden Beschwerden (Symptomen). Fachpersonen teilen solche Beschwerden in verschiedene Kategorien ein, d.h. sie definieren eine psychische Störung je nach Art, Anzahl und Dauer der Beschwerden. In der Psychotraumatologie spricht man von Traumafolgestörungen. Die Folgen und Beschwerden, die nach einem traumatischen Ereignis auftreten können, sind unterschiedlich. Mit Beschwerden sind eine Reihe körperlicher und psychischer Reaktionen auf belastende Ereignisse gemeint. Das bedeutet, dass diese Ereignisse Spuren hinterlassen, die so schmerzhaft sind, dass man Mühe hat das Erlebte zu verarbeiten.
Psychische Probleme können sein: Angst oder Panik, sich Sorgen machen, Niedergeschlagenheit, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, Ärger und Wut, Scham- und Schuldgefühle, Ekel und andere belastende Gefühle.

Körperliche Probleme können sein: Schmerzen, Erschöpfung, Schwindel, Verdauungsprobleme, Beschwerden im Bereich des Herzens, der Atmung sowie des Harn- oder Genitaltraktes.

Diese Symptome können z.B. durch Trigger ausgelöst werden. Mit Trigger sind Reize von außen gemeint, die eine Ähnlichkeit mit gewissen Bereichen des traumatisierenden Ereignisses haben. Sie können daher belastende Erinnerungen an das traumatisch Erlebte auslösen. Trigger können sein: Situationen, Personen oder Gegenstände, oder auch spezielle Geräusche, Gerüche und Empfindungen.

Folgende Störungen werden hier näher beschrieben:

Komplexe posttraumatische Belastungsstörung (kPTBS)

Für die Diagnose einer komplexen posttraumatischen Belastungsstörung (kPTBS) sind folgende Kriterien wichtig:

Es gibt einen oder mehrere Auslöser für die Beschwerden (Symptome), die bereits mehrere Wochen anhalten. Die Beschwerden beeinträchtigen einen Menschen in wesentlichen Lebensbereichen (persönlich, Familie, Soziales, Ausbildung, Arbeit oder andere Bereiche).
Die kPTBS kann nach Konfrontation mit einem extrem bedrohlichen Ereignis oder einer Reihe von Ereignissen auftreten. Meistens sind dies längerdauernde oder wiederholte Ereignisse, bei denen Flucht schwierig oder unmöglich war (z.B. längerdauernde häusliche Gewalt, wiederholter sexueller oder körperlicher Kindsmissbrauch, Folter, Sklaverei).

Die Beschwerden (Kernsymptome), die bei einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) auftreten, sind auch hier vorhanden (Siehe Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS)).

Zusätzlich tritt bei einer Komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung folgendes auf:

Große Probleme die eigenen Gefühle zu kontrollieren (Probleme der Affektregulation). Betroffene haben Schwierigkeiten die Art, Stärke und Dauer dieser Gefühle (z.B. Wut oder Angst) zu beeinflussen.

Die Art und Weise wie man sich selbst wahrnimmt verändert sich grundsätzlich in eine negative Richtung: Betroffene fühlen sich häufig minderwertig, unterlegen oder wertlos. Verbunden damit treten tiefgreifende Gefühle von Scham, Schuld oder Versagen im Zusammenhang mit dem traumatischen Ereignis auf.

Die Beziehungen zu anderen Menschen verändern sich. Betroffene erleben andauernde Schwierigkeiten in wichtigen Beziehungen oder im Gefühl der Nähe zu Anderen.

Die Diagnose der kPTBS sollte ausschließlich von einer Fachperson erfolgen.

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